Ist dein Inneres wirklich entspannt?

Du kennst das vielleicht, wenn man angespannt ist vom Alltag, dass man sich dann am Abend gerne mal einer Meditation hingibt um wieder „runter zu kommen“. Viele meinen wenn man meditiert, dann kann man dadurch sein Inneres, seine Seele entspannen, doch das ist nur bedingt richtig. Um in der Seele entspannt zu sein, musst du zuerst deinen Körper entspannen. Warum? …

Weil zum Entspannen deines Inneren ein inneres Loslassen einhergehen muss. Doch dieses ist oft nicht möglich wenn unsere Körpermuskulatur am Bauch, am Rücken, im Nacken, am Kiefer, an der Stirn, u.s.w. nicht entspannt ist. Und verspannt sind diese Regionen oftmals nicht zuletzt dadurch, da wir emotional an etwas festhalten, oder Spannung aufbauen, um etwas nicht herankommen zu lassen. Also ist es sinnvoll sich zunächst in die körperliche Entspannung zu bringen, bevor ein innerliches Loslassen geschehen soll.  Doch diese emotionalen Verspannungen können nur auf emotionaler Ebene wieder gelöst werden, da sie meist schon sehr lange sehr tief sitzen, sodass diese uns nicht einmal mehr auffallen, dass sie da sind. Doch wie kannst du das machen?

Indem du dich in deine auftauchenden Gefühle hineinfallen lässt, dich nicht mehr gegen sie wehrst, heißt weder festhalten, noch wegschieben, noch unterdrücken, sondern einfach da sein lassen ohne etwas damit zu tun. Nur wenn du es akzeptierst, dass sich diese Gefühle voll ausleben dürfen, wird sich auch keine körperliche Spannung aufbauen, bzw. vorhandene emotionale Körperverspannung lösen.

Jetzt wird sich vielleicht der eine oder die andere denken, dass man tiefsitzende Verspannungen aber auch mit Massagen und diversen Techniken von außen ganz gut lösen kann. Das stimmt soweit schon, doch wie bei jedem Übel, wird die Auswirkung wieder kommen, wie das Amen im Gebet, wenn man nicht an der Ursache arbeitet, und die Ursache sind eben mal unterdrückte Gefühle. Wenn du also innerlich wirklich tiefen Frieden erfahren willst, wirst du nicht umher kommen, deine Gefühle zuzulassen. Und leichter fällt das, wenn du erkennst, dass die auftauchenden Gefühle eigentlich gar nicht deine sind, sondern einfach nur Gefühle wie Trauer, Wut, Angst, u.s.w., aber nicht deine Trauer, deine Wut, deine Angst, u.s.w. Und schon wieder höre ich jemanden sagen: „Aber natürlich sind das meine Gefühle, ich fühle sie ja, ich habe den Schmerz“.  Wenn du das auch so siehst, muss ich dir leider (oder hoffentlich) die Illusion nehmen, dass das deine Gefühle sind. Du empfindest sie nur als deine, weil du dich mit ihnen identifizierst, erst damit wir die Trauer zu deiner Trauer und sodann bist du dazu geneigt etwas damit zu tun.

Doch wenn du die Trauer als ein neutral auftauchendes Gefühl betrachten kannst, dann kannst du es erstens einmal leichter annehmen und zweitens dem Gefühl leichter die Möglichkeit geben sich ganz zu zeigen und so sich auszuleben. Und ein Ausleben der Gefühle bedeutet, dass sich die Energie, die dieses Gefühl mit sich bringt, entladen kann und dadurch keine Verspannung im Körper zurück lässt.

Erst wenn du dazu in der Lage bist, erst dann kannst du in der Meditation wirkliche innerliche Entspannung erfahren, die dann auch nachhaltig anhält. Doch mir ist natürlich klar, dass das in der Regel nicht von heute auf morgen möglich ist, da wir ja in unseren Mustern und Programmen gefangen sind, das heißt also, das ist meist ein längerer Prozess im Rahmen der Akzeptanz und Hingabe. Doch ich möchte dich ermutigen, dass sich dieser Prozess lohnt und du schließlich in das Reich des inneren Friedens einkehren wirst, wo absolute Lebensfreude, Zufriedenheit und wirkliches Glück auf dich warten und deine weitere Lebensweise bestimmen werden.

 

Namaste

Anutosho

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