Kannst du vergeben?

Wir kennen das alle. Irgendwann im Leben wurden wir von jemanden enttäuscht, beleidigt, beschimpft, gedemüdigt oder ähnliches. Das löste in uns unangenehme, ablehnende Gefühle mit einem bitteren Beigeschmack aus. Und immer wenn die Gedanken zu dieser Situation auftauchen, weil wir eben daran denken oder einer dritten Person davon erzählen, kommt wieder und wieder dieser bittere Beigeschmack mit, der uns in diesem Moment schlecht fühlen lässt…

Die Person, die uns das „angetan“ hat, weiß möglicherweise nicht einmal etwas davon, da sie vielleicht in diesem Moment gar nicht anwesend ist. Und dieses Spiel spielen wir oft jahre-, ja oft jahrzehntelang. Somit schadest du dir nur selbst mit diesen Gedanken, die aus einem Nichtakzeptieren resultieren.  „Ich kann es nicht akzeptieren“, sprich du wehrest dich gegen das was ist bzw. war. Jetzt denken wir oft, wir kommen da nur wieder raus, wenn wir der Person, die uns das „angetan“ hat verzeihen können.

Aber es geht in Wirklichkeit nicht um das Verzeihen der anderen Person gegenüber. Vielmehr geht es hier um das Verzeihen DIR selbst gegenüber. Es geht um das Verzeihen, dass du dich gegen das gewehrt hast was war und ist. Verzeihe dir, dass du in die Falle der Ablehnung gefallen bist. Doch sich selbst vergeben heißt zunächst mal, dass du dich selbst lieben musst. Und dich selbst zu lieben, heißt wiederum dich so anzunehmen wie du bist, mit all deinen Fehlern, Ecken und Kanten (Schattenseiten, die jeder von uns in sich trägt). Damit meine ich nicht, dass du nicht an deinen Ecken und Kanten „feilen“ sollst, ganz und gar nicht. Natürlich ist es sinnvoll seine Ecken und Kanten zu kennen und abzurunden, um leichter und friedvoller durch Leben schreiten zu können.

Wenn du erst einmal erkannt hast, dass andere Personen dir nur das wieder spiegeln können, was du als Schatten in dir trägst, dann kann nie ein Groll gegenüber den anderen entstehen. Bestenfalls entsteht dann Dankbarkeit gegenüber den anderen Personen, die dir etwas „angetan“ haben, weil sie dich auf deine Schatten hingewiesen haben und du dich damit wieder besser kennen lernen kannst. Und bedenke, immer wenn du dich ganz besonders verletzt fühlst, hat es immer einen Schatten in dir getroffen, der schon sehr verdrängt ist. Diese Gedankenumkehr bzw. Selbstprojektion ist dir aber nur möglich, wenn du dich zuerst mal selbst liebst und dich so annehmen kannst, wie du bist.  Und wenn du dich selbst liebst, ist es dir auch möglich dir selbst zu verzeihen. Durch Selbst-Verzeihung bringst du Licht in deine Schattenseiten und diese können sich dann auflösen bzw. neutralisieren. Wenn du soweit gekommen bist, dass du bereit bist dir selbst zu verzeihen und die Last der ablehnenden Gefühle und Gedanken nicht mehr auf andere projizierst, und du aktuell vielleicht gerade mit so einer Verletzung „kämpfst“, kannst du das beispielsweise mit einem Verzeihungsritual machen, wie zum Beispiel Ho’oponopono. (siehe hierzu auch Homepage-Rubrik „Spirit Solutions“)

Auf jeden Fall machst du dich erst durch das Annehmen deines Selbst im gegenwärtigen Moment und der Verzeihung dir selbst gegenüber wirklich frei und kannst wahren inneren Frieden empfinden.

 

Namaste

Anutosho

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